Cotton Club Big Band

imageSehr  reizvoll war für mich die Vorstellung, in einer Big Band zu singen und mich so einer neuen Herausforderung zu stellen.
Ich persönlich hatte das Glück, über eine Sendung des Hamburger Lokalradios zu Beginn 2008 mit der Cotton Club Big Band in Kontakt zu kommen. Zunächst ein Anruf, ein paar kurze Vorstellungsgespräche, dann einige für mich sehr beeindruckende Proben, und schließlich  der erste Auftritt am  20. Februar 2008 im Cotton Club Hamburg, diesem berühmt berüchtigten Jazzkeller, in dem seit über fünfzig Jahren fast täglich wechselnde Bands auftreten. Damit steht  übrigens dieser Jazzclub nicht zuletzt durch das unendliche Engagement seines Besitzer Dieter Roloff   europaweit auf Platz 1!
Und liebe Freunde, wenn da plötzlich 19 gestandene Musiker, die ihre Instrumente virtuos beherrschen, plötzlich auf den Punkt genau Stimmung zaubern, dann ist das ein echtes Erlebnis.

Kurzum, erster Auftritt im Cotton Club!
Liebe Freunde, dass müsst Ihr Euch einmal vorstellen. Eine seiner bekanntesten Eigenschaften  ist die räumliche Enge. Diese schafft  allabendlich eine gemütliche Vertrautheit, da kaum ein Zuhörer sich der direkten Nähe zur Musik entziehen kann - und auch nicht möchte. Aber wenn in dieser Enge eine fast 20 köpfige Big Band richtig aufdreht, dann hat das was.. Da ist dann nicht mehr von Nähe zur Musik die Rede, nein, dann ist ein jeder mittendrin!!!
Ob Stammgäste, die dort seit vielen Jahren ohne Ausnahme die Auftritte der Cotton Club Big Band geniessen, die keinen Auftritt auslassen, oder ob ausländische Touristen, die gerade einmal für wenige Stunden ihren Kreuzfahrer für ein unvergessliches Hamburg-Erlebnis verlassen haben. Sie werden bestätigen, dass ein Abend mit der Big Band im Cotton Club zu einem unglaublichen Erlebnis wird.

Ihr werdet verstehen, wie es mir als Sängerin geht. In das Stück hinein gestartet mit einem gewaltigen Go! bin ich bald umgeben von diesem furiosen Klangteppich. Die Bläser lassen Erinnerungen wach werden an längst vergangene Zeiten. Da ist Les Brown’s Sentimental Journey. Und genau an den richtigen Passagen zeigen die  Klänge der Saxophone, warum das Stück sich gleich nach seinem Erscheinen 1945  ganze 29 Wochen in den Charts halten konnte. Weil die Leute es lieben.
Es macht mich sehr glücklich, wenn Ihr Euch dem optimistisch - melancholischen Song “We’ ll meet again” hingeben könnt, der einst, es war im Jahre 1939, durch Vera Lynn und später durch ihre Hauptrolle in dem gleichnamigen Film weltberühmt wurde. Dieses Stück, geschrieben in einer schweren Zeit, gab unglaublich vielen Menschen die Zuversicht zurück, irgendwann eines Tages doch wieder in den Kreis ihrer Lieben zurückkehren zu können. Es beeindruckt mich selbst, zu sehen, mit welch einer Hingabe die Männer der Cotton Club Big Band dieses Sehnsuchtsgefühl durch ihre Instrumente zu fühlen scheinen.
Und wenn dann nach so beeindruckenden Stücken wie „PE 6 – 5.000“  wieder einmal  Zeit ist für ein sanftes und gefühlvolles „As time goes by“, dann spüre ich während des Singens durch einen Blick in Eure Augen, dass wir auf einer Wellenlänge liegen.
Das ist wahrhaft Musik!  Und Ihr seid wahrhaft Zuhörer!




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